Es braucht keinen Mut. Nur Vertrauen.
Wir sagen immer so schnell “Sei mutig.” oder “Du brauchst nur Mut.”. Wenn wir eine Scheu begründen, reagieren wir mit “Du bist einfach nur nicht mutig genug.”
Aber ist es das wirklich … ?!
Mut bedeutet doch eigentlich, dass wir gegen einen Widerstand arbeiten müssen.
Und dieser Widerstand hat einen Namen:
Ist es so zielführend, sich gegen eine Angst aufzubäumen und über sie hinwegzugehen? Wir wissen alle, was Ängste machen, wenn wir es wagen, sie zu ignorieren. Sie suchen sich andere Kanäle, um auf sich aufmerksam zu machen.
Selbst wenn wir es schaffen, stärker als unsere Angst zu sein und - angenommen - literweise Mut-Wasser trinken würden:
Ist es dann wirklich damit getan?
Nein. Wir würden wohlmöglich trotzdem noch mit einem unsicheren Gefühl an die Sache gehen.
Wenn wir mal tief in uns hineinspüren:
Ist es wirklich der Mut, der uns in den entscheidenen Momenten fehlt? Oder ist es doch etwas anderes?
Urvertrauen - unser Startkapital für Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
Beobachten wir Kleinkinder, stellen wir fest, dass sie zum großen Teil nicht davor zurückschrecken, Dinge einfach mal auszuprobieren und einfach mal zu machen. Irgendetwas erweckt Ihre Neugierde und sie gehen prompt in den Entdecker-Modus über - ohne groß darüber nachzudenken, ob da etwas “drohen” könnte. Natürlich liegt das zum einen daran, dass sie uns einige Erfahrungsjahre im Rückstand sind. Es liegt aber auch daran, dass sie einfach vertrauen, dass alles gut wird. In einem gesunden elterlichen Umfeld baden unsere kleinen Erdenbürger kinntief im Urvertrauen.
Ein kurzer Abstecher in die Psychologie:
Urvertrauen ist die Grundlage, um sich selber und dem Leben vertrauen zu können. Neugeborene haben in ihrer ersten Lebenszeit ein enormes Schutzbedürfnis und sind auf die bedingungslose Liebe und Geborgenheit der Eltern angewiesen. Wird dieses ausreichend erfüllt, gewinnt der kleine Zwerg Urvertrauen. Das ist sein emotionales Startkapital, welches ihn ein Leben lang begleitet und ihm eine positive Grundeinstellung zum Leben ermöglicht und ihm Vertrauen in sich selber und sein Umfeld schenkt.
Erhält das Urvertrauen in den ersten Lebensmonaten Risse, kann das u.a ein mangelndes Selbstbewusstsein, geringeres Selbstwertgefühl sowie Bindungsprobleme zur Folge haben.
Aus unterschiedlichen Gründen kann uns das Vertrauen in uns und in unser Tun abhandenkommen bzw. aufgrund von Enttäuschungen und Ängste durch negative Erfahrungen überlagert werden. Um unser Selbstwertgefühl zu stärken und unser Selbstbewusstsein wieder wachsen zu lassen, ist in erster Linie ein achtsamer und respektvoller Umgang mit sich selber und eine Wertschätzung seiner eigenen Person gegenüber wichtig.
5 Tipps, um dein Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu pushen
Mach dein eigenes Glück nicht von der Außenwelt abhängig. Jeder ist für sein eigenes Selbstwertgefühl verantwortlich und seines Glückes Schmied. Sich das bewusst zu machen, gibt dir eine ungeheuere Macht und Power (zurück) und entbindet dich gleichzeitig von emotionalen Verantwortlichkeiten für andere Personen.
Erlaube daher auch nicht anderen, über dich urteilen zu dürfen und dich als Person oder deine Leistungen bzw. Ziele in Frage zu stellen.
Freue dich hingegen über Komplimente und nimm sie dankend an. Versuche bitte nicht deine Freude darüber zu schmälern, indem du sie kleinredest oder kritisch hinterfragst. Deinem Umfeld ist etwas Positives bei dir aufgefallen und du darfst selbstbewusst und mit Stolz dieses Feedback auch annehmen. Punkt.
Sei dir bewusst, dass wir alle nur mit Wasser kochen und das niemand auf der Welt perfekt ist. Jeder hat Stärken und Schwächen. Und es gibt keinen Grund, sich in irgendeiner Weise dafür selbst herunterzuputzen. Alles auf der Welt hat zwei Seiten. Welche positive Seite hat eigentlich deine vermeintliche “Schwäche”? Wie müsste das Umfeld sein, damit aus deiner Schwäche auf einmal eine Stärke wird?
Vergleichen hilft dir? Okay. Dann schaue dir gern dein persönliches Wachstum an und vergleiche deinen heutigen Fortschritt mit dem vor ein paar Monaten oder Jahren. Aber Vergleiche mit anderen Personen sind bitte tabu. Du kennst doch den Spruch mit den Äpfeln und Birnen, oder? ;)
Vertrauen wir uns und unseren Leistungen und haben wir eine positive Einstellung zum Leben, spüren wir in uns kaum Widerstände, um neue Territorien zu betreten und den Schritt außerhalb unserer Komfortzone zu setzen. Sprich: das wäre dann ein glatter Knockout für jeden Aufschieberitisversuch. Zu Vertrauen bedeutet auch, in diesen Momenten nicht den Fokus auf Risiken und Ängste zu setzen, sondern auf Chancen und Wachstumsmöglichkeiten.
Lass uns daher ab sofort lieber sagen:
“Ich vertraue mir und meinen Fähigkeiten.”, “Ich habe Vertrauen, dass alles gut wird.”, “Ich vertraue dem Leben.”
Wir erzeugen so bereits eine positive Grundeinstellung für unser Tun und assozieren unser Vorhaben nicht mit einer mentalen Kraftanstrengung, weil wir gegen unsere Angst arbeiten und mutig sein müssten. Sondern wir sind voller Vertrauen, dass wir das Richtige tun und alles haben, was wir benötigen.
Mut schafft kein Vertrauen.
Aber Vertrauen stärkt unseren Mut.
In diesem Sinne: Vertrau dir.
C4YF To-Go:
Mutig zu sein bedeutet gegen unsere Ängste arbeiten zu müssen.
kurz: Ich muss mich gegen etwas Negatives behaupten.Sich zu vertrauen bedeutet, dass ich an mich selber glaube und mit einer positiven Einstellung an die Sache gehe.
kurz: Ich richte meinen Fokus auf etwas Positives aus.Der Hebel, um sich mehr zu vertrauen und sich etwas zuzutrauen, ist eine Stärkung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls.