Struktur im Homeoffice: Wieso das wichtig ist und 7+ wertvolle Tipps
Papierberge so hoch wie die Zugspitze. To-Do-Listen so lang wie der Rhein. Und so viele Kaffeetassen wie Berlin Baustellen hat. – Das ist dein Schreibtisch im Homeoffice.
Doch damit bist du nicht allein. Denn zwischen Flexibilität und Freiheit verlieren viele Menschen beim Arbeiten in den eigenen vier Wänden schnell mal den Überblick. Das bringt nicht nur Frust, sondern vermiest oft auch den Feierabend.
Wie du dir mit 7 erprobten Tipps im Homeoffice eine wirksame Struktur zum Arbeiten schaffst und wieso das wichtig ist, erfährst du jetzt.
Inhaltsverzeichnis:
Homeoffice: Was ist das und welche Vor- und Nachteile gibt es?
Homeoffice: Ein Begriff, der in den letzten Jahren und besonders durch Corona an Bedeutung gewonnen hat. Frei übersetzt heißt es: von zu Hause aus arbeiten.
Dank der Digitalisierung ist das heute in den meisten Unternehmen möglich. Viele Menschen arbeiten komplett von zu Hause oder sind mal im Büro und mal in den eigenen vier Wänden produktiv.
Das sind die größten Vorteile am Homeoffice:
Du sparst dir den Arbeitsweg.
Egal ob du mit dem Auto, der Bahn oder dem Rad zur Arbeit kommst: Diese Zeit sparst du dir und kannst sie für andere Dinge nutzen. Da immer noch viele Menschen per Auto zur Arbeit kommen, ist das Homeoffice auch für die Umwelt ein großes Plus.
Denn: Kein Arbeitsweg im Auto bedeutet weniger Belastung für die Umwelt durch Abgase.
Du hast mehr Ruhe beim Arbeiten.
Die meisten Menschen, die für ein Unternehmen arbeiten, sitzen in einem Großraumbüro. Die Geräuschkulisse und auch das große Ablenkungspotential durch Small Talk mit den Kolleg:innen fällt im Homeoffice weg.
Du teilst deine Arbeit flexibler ein.
Je nach Rahmenbedingungen kannst du deine Arbeit im Homeoffice flexibel so einteilen, wie es am besten zu dir passt.Hilft dir im Mittagstief eine kurze Joggingrunde, bevor du dich wieder fokussiert an den Schreibtisch setzt? Brauchst du zwischendurch deine 10-Minuten-Yoga-Einheiten, um wach zu bleiben? Im Homeoffice ist das möglich!
Natürlich gibt es auch Nachteile am Homeoffice:
Du brauchst Disziplin.
Es gibt keine Kontrolle. Niemand sitzt neben dir und bekommt mit, ob du wirklich arbeitest oder gerade am Handy tippst. Heißt: Du allein bist dafür verantwortlich produktiv und fokussiert deine Arbeit zu erledigen. Nicht immer easy!
Du hast keinen (direkten) Austausch.
Du kommunizierst nicht persönlich mit deinen Kolleg:innen und Vorgesetzten, sondern per Mail oder Telefon. Dabei kommt es schneller zu Missverständnissen und Kommunikationsdefiziten.
Auch das Pläuschchen in der Kaffeeküche oder der Mittagspause fällt komplett weg. Du fühlst dich nach einem Arbeitstag, an dem du mit keinem Menschen mal “face-to-face” gesprochen hast, schneller sozial isoliert.
Du bist abhängig von der Technik.
Ohne zuverlässiges Internet und funktionierendem Rechner ist es mit dem Homeoffice schnell vorbei. Technikprobleme passieren leider und kosten dann Nerven und Zeit.
Struktur im Homeoffice – unterschätzt und unverzichtbar!
Freiheit und Flexibilität sind ja schön und gut. Doch damit du deine Arbeit trotzdem erledigt bekommst und dich nicht verzettelst, ist eine Struktur im Homeoffice essenziell.
„Warum?“, fragst du dich.
Hier findest du 3 überzeugende Gründe:
1. Du trennst dein Arbeits- und Privatleben klar.
Stell dir vor: Du schließt virtuell die Tür deines Homeoffice und startest entspannt in deinen wohlverdienten Feierabend. – Ohne immer wieder an die Arbeit zu denken.
Mit einer klaren Struktur schaffst du diesen nahtlosen Übergang leichter. So verhinderst du, dass Arbeit und Privatleben miteinander verschmelzen und du nie richtig abschaltest.
2. Du bist fokussierter und produktiver.
Fakt ist: Struktur hilft, den Fokus zu schärfen. – Egal, ob im Büro oder im Homeoffice. Dazu gehören: ein klarer Arbeitsort, klare Arbeitszeiten, Prioritäten setzen und Zeitdiebe minimieren. (Wie du das schaffst, lernst du in den 7 Tipps.)
3. Du bist mental ausgeglichen(er).
Eine klare Struktur bringt nicht nur optisch Ordnung ins Chaos, sondern auch Ruhe in deinen Arbeitsalltag. Du fühlst dich weniger gestresst und überrollt von deiner Arbeit. Stattdessen hast du Spaß dabei und bist effizienter.
7 erprobte Tipps für Struktur im Homeoffice
Schauen wir uns endlich an, wie du konkret für Struktur im Homeoffice sorgst.
Tipp No. 1
Schaff einen festen Arbeitsplatz.
Richte dir Zuhause eine Ecke ein, die ausschließlich für die Arbeit reserviert ist. Das schafft nicht nur eine physische, sondern auch eine mentale Grenze zwischen Arbeitszeit und Pause bzw. Privatleben.
Im Optimalfall ist das ein Schreibtisch, den du nur zum Arbeiten nutzt. Es funktioniert aber auch eine gut organisierte Ecke im Wohnzimmer. Sorg dafür, dass du dich dort wohlfühlst: Investiere in einen bequemen Schreibtischstuhl, ein paar Pflanzen und genug Licht.
Warum ist das wichtig?
Ein klar definierter Arbeitsplatz hilft dir, fokussiert zu arbeiten und eine Arbeitsroutine zu schaffen. Er hilft dir dabei, den Arbeitstag zu beginnen und zu beenden.
Tipp No. 2
Arbeitsplatz ist nicht gleich Arbeitsplatz.
Schau bei den Möbeln für deinen Arbeitsplatz genau hin. Denn, egal ob du in Voll- oder Teilzeit im Homeoffice bist: Du verbringst hier eine Menge Zeit!
Zum idealen Arbeitsplatz gehören:
Ein Schreibtisch, der genug Platz für Bildschirm, Tastatur und zum Schreiben hat. Ein aufgeräumter Tisch schafft eine positive Arbeitsatmosphäre und minimiert auch Ablenkungen.
Ein ergonomischer Stuhl, der deinen Rücken schont.
Ein Bildschirm, der auf Augenhöhe platziert ist. – Das beste Rezept gegen Nacken- und Rückenschmerzen!
Tipp No. 3
Nutz deine Zeit bewusst.
Nichts ist wertvoller als deine Zeit, besonders im Homeoffice. – Denn gerade hier geht sie so schnell flöten!
Setz deshalb klare Prioritäten bei deinen Aufgaben und teil deinen Tag in gut überschaubare Abschnitte ein. Am besten machst du das jeden Morgen, bevor du loslegst.
Teste dafür Zeitmanagement-Methoden, wie z.B. die Pomodoro-Methode, um deine Zeit bewusst und effizient zu nutzen. Erst durch das Ausprobieren, weißt du, welche Methode am besten zu deinem Arbeitsstil passt.
Tipp No. 4
Mach sinnvolle Pausen.
Du brauchst Pausen. Punkt.
Mit dem Durcharbeiten erreichst du nur, dass du nach dem Arbeitstag gerädert bist. Wenn das regelmäßig passiert, wirkt es sich langfristig auf deine mentale und körperliche Gesundheit aus.
Denn: Kurze und regelmäßige Pausen sind wie frische Luft für dein Gehirn. Diese Phasen helfen dir, weiterhin konzentriert zu arbeiten. Ob ein kurzer Spaziergang, ein Blick aus dem Fenster oder eine kurze Dehnung – nutze die Pausen, um abzuschalten und neue Energie zu tanken.
Um Pausen wirklich regelmäßig und gerne zu machen, helfen auch Rituale: Ob es dein Lieblingssong ist, der dich aufmuntert, oder eine Tasse Tee, die dich entspannt.
Tipp No. 5
Minimier Zeitdiebe.
Der volle Wäscheeimer, der unaufgeräumte Kleiderschrank oder die Freundin, der du noch schnell antworten willst: Zuhause gibt es zig verlockende Ablenkungen, die dir deine Zeit klauen.
Ohne Disziplin geht’s hier leider nicht!
Diese Regeln helfen dir, um fokussiert zu bleiben:
Leg dein Handy während der Arbeitszeit in einen anderen Raum und schalte es stumm.
Mach Benachrichtigungen wie aufpoppende Nachrichten am Rechner aus.
Räum deinen Arbeitsplatz abends immer auf, um morgens direkt und ohne Chaos zu starten.
Du bist dir nicht sicher, ob du schon all deine Zeitdiebe kennst?
Dann mach den kostenlosen ZEITDIEBE-TEST und entlarve deine Zeitfresser im Job.
Tipp No. 6
Lass dir von digitalen Tools helfen.
Einige digitale Tools helfen dir, deinen Homeoffice-Alltag zu strukturieren. Mein Tipp: Qualität statt Quantität! Sie sollten dir die Arbeit wirklich erleichtern und dich nicht unnötig aufhalten.
Aufgabenmanagement-Tools: Apps wie z.B. Microsoft To-Do sind hilfreich, um deine Aufgaben zu organisieren und einen Überblick zu behalten.
Kalender-Apps: Kalender-Apps wie z.B. Microsoft Outlook oder Google Calendar unterstützen dich beim Planen von Terminen, Meetings und Deadlines. Für noch mehr Effizienz verbinde dein Microsoft Outlook Programm mit der Microsoft To-Do App.
Notiz-Apps: Deine Gedanken und Ideen kannst du in Notiz-Apps wie z.B. Microsoft OneNote oder Evernote festhalten. So geht nichts verloren und du bist “freier” im Kopf.
Tipp No. 7
Austausch im Homeoffice
Gute Arbeit braucht gute Kommunikation. – Das gilt noch mehr für’s Homeoffice als für’s Büro!
Damit das trotz räumlicher Distanz funktioniert, beachte diese Tipps:
Regelmäßige Meetings:
Nutze Videokonferenzen, um dich regelmäßig mit deinem Team auf den aktuellen Stand zu bringen und euch auszutauschen.
Wichtig: Schalte in Video-Meetings deine Kamera an! Es ist nicht nur respektvoller gegenüber dem Moderator und den anderen Teilnehmern. Sondern es bringt dich mit deinen Kolleg:innen auch näher visuell zusammen.
Klare Kommunikationskanäle:
Im Optimalfall gibt es spezifische Kanäle für unterschiedliche Zwecke: E-Mail für die formale Kommunikation und einen Chat für schnelle Absprachen und auch mal den digitalen Small Talk.Digitale Tools sind dafür hilfreich: Über Plattformen wie Slack oder Microsoft Teams bleibst du mit deinen Kolleg:innen oder Kund:innen im Austausch.
Bonus-Tipp
Kinder im Homeoffice
Tatsache ist: Entweder betreust du deine Kinder Zuhause oder du arbeitest. Beides geht einfach nicht.
Alle Eltern, die schon mal versucht haben, beides unter einen Hut zu kriegen, wissen das.
Deshalb ist es wichtig, sich für Ausnahmefälle Unterstützung zu organisieren und klare Absprachen zu treffen, wer wann für die Kinder da ist.
Wenn du dann doch mal mit deinen Kindern im Homeoffice sitzt, ist mein Tipp: Kommunizier das offen an deine Vorgesetzten und nimm dir diesen Tag frei. Sonst hat niemand etwas davon. Weder deine Kinder, da du nicht präsent bist und auch nicht dein Arbeitgeber oder deine Kolleg:innen.
Fazit:
Struktur im Homeoffice bringt dir Fokus
Das Homeoffice hat definitiv seine Tücken. Doch mit einer klaren Struktur – und einer Prise Disziplin – kannst du diese meistern. Mit den 7 Tipps hast du nicht nur mehr Fokus beim Arbeiten, sondern kannst auch das große Plus an Flexibilität im Homeoffice ohne schlechtes Gewissen genießen.
Welchen Tipp für Struktur im Homeoffice willst du umsetzen?
Lass es mich in den Kommentaren wissen!
Hi, ich bin Anja Körner.
Fokus- & Struktur-Coach.
Ich unterstütze Fach- & Führungskräfte ihr Zeitmanagement zu verbessern und sich eine strukturierte Arbeitsweise aufzubauen, damit auch das Prokrastinieren im Job endlich wieder der Vergangenheit angehört.